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mobile Hofschlachtung

Warum?

Auf die mobile Hofschlachtung sind wir gekommen, weil ich meine zwei Wollschweine Keila und Milla nicht in eine Schlachtanlage geben wollte. Sie waren 4 Jahre auf unserem Hof und sie waren sehr zutraulich. Ich ging öfter mit ihnen ausserhalb ihres Geheges, im Wald und auf den Wiesen spazieren. Wenn ich ihnen gerufen habe, haben sie darauf gehört und kamen mit mir mit. Weil sie aber nach mehrmaligen Deckversuchen nicht trächtig wurden, fällte ich dann schweren Herzens die Entscheidung sie zu metzgen, damit ich zwei junge Schweine aufziehen konnte, die dann hoffentlich Ferkel gebären werden. Aber wenn schlachten, dann sollte es auf dem Hof geschehen und sie sollen keinen Stress damit haben.

Ich habe dann im Internet gesucht und die Firma Platzhirsch gefunden. Dort habe ich dann angerufen und wurde gut beraten, wie wir vorgehen können, um die Bewilligung für die Hoftötung zu erhalten.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir noch eingeredet, für die Schafe sei die Situation im Schlachthof weit weniger stressig als für meine Schweine und sie seien nicht so feinfühlig. Ich wurde aber eines besseren belehrt, denn es wurden Studien dazu gemacht, die belegen, dass auch Schafe Stress haben, auf dem Weg ins Schlachthaus.

Deshalb erhoffe ich mir, auch die Lämmer in Zukunft auf dem Hof schlachten zu können. Da dies mit hohen Mehrkosten verbunden ist, ist es für einzelne Lämmer nicht machbar. Im Moment versuche ich eine Hoftötung im Jahr zu organisieren, bei der wir ein Rind zusammen mit so vielen Lämmern wie möglich schlachten. Wir können dabei nur soviele Lämmer schlachten, wie wir auch direkt vermarkten können.


Die Vorbereitung..

Für die Rinder gibt es eine extra dafür angefertigte Fangplattform, welche man eine Woche vor Schlachttermin mieten kann. Es gleicht einem herkömmlichen Fressgitter, was die Tiere schon gewohnt sind. Eine Woche lang wird mit dem Rind der Gang auf diese Plattform und das entspannte Fressen darauf geübt. Ausserdem stelle ich die Bolzensituation nach, indem ich dem Tier ein Gegenstand an den Kopf halte, damit es auch da nicht erschrickt. Mit den Schafen/ Lämmer übe ich den Gang neben diese Plattform und das es dann dort aus einem Gefäss frisst. Frisst ein Tier, ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass es entspannt ist, denn gestresste Tiere fressen nicht. Auch ihnen halte ich einen Gegenstand an den Kopf, damit sie sich daran gewöhnen. Bei den Lämmern heisst es schon viel früher darauf hinzuarbeiten. Denn unsere Lämmer werden nicht mit der Flasche aufgezogen und sind den ganzen Sommer auf der Weide. Das heisst, man muss sich sehr darum bemühen, eine Bindung zu ihnen aufzubauen und am besten jeden Tag etwas Zeit dafür investieren. Ansonsten wäre auch die Hoftötung mit grossem Stress für die Tiere verbunden, und man könnte sich den Aufwand sparen.

 

Wie läuft es am Tötungstag ab?

Wenn es dann soweit ist, ist es wichtig ruhig zu bleiben. Ein Veterinär kommt auf den Hof und macht die Lebendschau des Tieres, was dazu dient, sicherzustellen, dass das Tier gesund ist. Danach bleibt er vor Ort und überprüft die Abläufe, die alle strengen Auflagen und Zeitlimiten unterliegen. Das Rind wird dann auf die Plattform gelockt. Wichtig ist keinen Druck zu machen, das Tier soll die Plattform freiwillig betreten. Ist das Rind im Gitter geht es dann schnell. Der Hoftöter kommt um die Ecke und betäubt das Tier mit einem Bolzenschuss. Danach wird die Plattform in den Hänger gezogen. Dort wird das betäubte Rind gestochen und ausgeblutet. Anschliessend wird es ins Schlachthaus Walterswil gefahren, wo es dann weiterverarbeitet wird. Es wird sauber, präzise und zügig gearbeitet. Der Hoftöter kommt dann zurück und bei den Lämmern erfolgt der gleiche Ablauf, nur dass diese nicht in ein Fanggitter kommen, sondern festgehalten werden und mit Futter abgelenkt, während der Betäubung.

Unsere Meinung nach der ersten Hoftötung:

Für das Tier gibt es keinen schöneren Tod. Es läuft alles friedlich ab. Die Tiere sind sich nicht bewusst, dass gerade getötet wird, auch nicht die Tiere die in der Nähe sind. Der zeitliche, finanzielle und emotionale Aufwand ist gross, aber es lohnt sich, denn unsere Tiere sind es uns wert und sie haben es verdient, dass wir in der Tierhaltung von A-Z unser bestes geben ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen.  

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